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Die Entstehung

Das Atelier besteht seit mehreren Jahren und durchlief verschiedene Namen wie „das geheime Versteck", „zum schlechten Versteck", „zum alten Versteck". Dort, wo sich heute die Räumlichkeiten des atelier umraum befinden, bot die Alte Mu ursprünglich Unterschlupf für das damals sich gründende Habitatfestival. Durch das Zusammenbringen von Künstler*innen im Rahmen diesen jungen Festivals begannen nach und nach auch wechselnde Künstler*innen die Lagerwerkstatt als Atelier für den Aufbau der Festivalinstallationen und -skulpturen zu nutzen, sodass sich hier schließlich ein künstlerisches Kollektiv entwickelte. Der Ort lud hierdurch seit jeher dazu ein, sich hier im Rahmen von Musik und Kunst auszutauschen, seien es Musiker*innen, bildende und gestaltende Künstler*innen, Designer*innen, Techniker*innen, Helfer*innen oder interessierte Passant*innen. Ebenso ist es die Alte Mu an sich, die die unterschiedlichsten Gruppen über ihre üblichen Interessen hinaus zusammenkommen lässt. Im Jahr 2018 entschlossen wir in dem seit Ende 2017 bestehenden neuen Team, uns dieser räumlich und infrastrukturell gegebene Besonderheit des Ortes als Auftrag anzunehmen und nach außen zu öffnen. Wir wollen einen Ort des gemeinsamen interdisziplinären, grenzüberschreitenden Austauschs schaffen. Um diesen Wechsel im Kollektiv zu unterstreichen, entschieden wir uns daher für die Namensänderung in das „atelier umraum". Der Name impliziert, dass alles, was entsteht, dies stets in Wechselwirkung mit und in seinem Umraum und Kontext tut.

Blick in die Werkstatt des atelier umraum

Die Aufgabe

Im Fokus unserer Arbeit liegt das Zusammenbringen junger künstlerischer Positionen unterschiedlichster Disziplinen untereinander wie auch ihr Öffnen und zugänglich machen nach außen. Wir schaffen Ort und Anlässe, in einen zeitgenössischen künstlerischen Diskurs zu treten, über soziale, räumliche, kulturelle und gattungsspezifische Grenzen hinaus, da wir der Ansicht sind, dass nur durch Grenzüberschreitungen der verschiedenen Bereiche und Disziplinen dynamische Bewegungen in Kunst und Kultur stattfinden können.

Der Austausch in, mit und über die Kunst ist unerlässlich, um für ihre Bedeutung in einer wissenschaftssprachlich geprägten Welt einzustehen und sie zu vermitteln. Dazu müssen Situationen geschaffen werden, in denen Möglichkeiten gegeben werden, Verständnisprozesse und Anreize zur Auseinandersetzung auch außerhalb einer kunstnahen Öffentlichkeit anzuregen und auch Menschen offen und unvoreingenommen zu erscheinen, die sich zum Beispiel ohne weiteres nicht in die geschlossen erscheinende Gesellschaft eines Museums begeben würden. Hierzu ist unser Standort außerhalb eines reinen Kunstkontextes in einem Kollektiv wie der Alten Mu von großer Relevanz.

Ausstellungsraum und kreativer Arbeitsplatz

Die Praxis

Es ist uns ein Anliegen, die Kunst- und Kulturszene in der Stadt, die wir als unseren eigenen direkten Umraum erfahren, durch unsere Projekte zu ergänzen, zu unterstützen und anzuregen. Dazu laden wir vor allem junge, noch nicht etablierte Künstler*innen ein, ihre Positionen vor Ort zu entwickeln oder zu präsentieren. Wir bieten Hilfe bei der Umsetzung bei der Installation ihrer Arbeiten, kommen über diese ins Gespräch und in einen Austausch. Wir organisieren die grundsätzlichen Strukturen für die Ausstellungssituationen und stellen dem künstlerischen Prozess somit einen Rahmen zur Verfügung, in dem er sich vollziehen kann. Gleichzeitig sind die Ausstellungssituationen aber stets auch ein Miteinander und eine Vernetzung aller Beteiligten. So arbeiteten bei unserer Ausstellung „Dependency" Musiker*innen und Künstler*innen zusammen und erschufen in Wechselwirkung Installationen in Räumen der Alten Mu, die sich formal wie auditiv aufeinander bezogen.

Genauso wichtig wir es finden, frische regionale Positionen zu zeigen und zusammen zu bringen, ist es von ebenso großer Bedeutung für uns, auch überregionale Bezüge zu eröffnen, indem wir Kunstschaffende aus anderen Regionen Deutschlands oder der Welt einladen.

Entsprechend unserem Auftrag liegt uns auch die Kooperation mit der Alten Mu am Herzen, in der wir uns nach unseren individuellen Kräften engagieren. Ihre Gemeinschaft ist unser Grundstein, sodass wir versuchen, ihr dies zurück zu geben.